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Cheers – it's Pinot Noir Day!

Viele Namen, eine Sorte. Spätburgunder, Pinot Noir oder auch Blauburgunder gilt als eine der ganz großen Rotweinrebsorten der Welt. Warum das so ist, wollen wir heute klären – rechtzeitig zum International Pinot Noir Day am 18. August haben wir fünf spannende Facts über die edle Rebsorte zusammengestellt.

von Anselm Link am 18.08.2024

Pinot Noir-Traube
Pinot Noir-Traube

1) Wieso heißt die Rebsorte Pinot Noir? Noir heißt schwarz und das Wort Pinot leitet sich vom französischen Wort Pineau ab, das eine Verkleinerungsform von "Pin" ist und soviel wie "Kiefer" bedeutet. Die Rebsorte wird also Pinot Noir genannt, weil die Trauben ein bisschen ähnlich wie schwarze Kiefernzapfen aussehen. Der deutsche Name Spätburgunder ist hingegen ein wenig irreführend, denn es handelt sich eher um eine früh reifende Sorte das „Spät“ im Namen dient lediglich als Abgrenzung zum etwa zwei Wochen eher reifenden Frühburgunder.

2) Im Weinberg gilt Pinot Noir als absolute "Diva", denn die Rebe ist empfindlich gegen Spätfröste, sowie anfällig für Verrieseln, beide Mehltauarten, Botrytis und Virenkrankheiten. Da sie zudem sehr sensibel auf Unterschiede von Bodentyp und Klima reagiert, ist Pinot Noir das Sinnbild einer Terroir-Rebsorte. Am besten gedeiht sie in relativ kühlem Klima – als ideal gilt die Region Burgund sowie vergleichbare Gebiete in höheren Lagen, wie sie in Europa in Teilen von Deutschland, Italien und der Schweiz, sowie in Übersee in Kanada, Oregon, Kalifornien, Neuseeland und Australien vorkommen. Je nach Mikroklima Pinot Noir bringt mal schlankere, mal körperreiche, rubinrot-violette Rotweine mit harmonischer Säure- und Tanninstruktur sowie sortentypischen, fruchtigen Aromen nach Beeren und Bittermandeln hervor.

3) Die Heimat des Pinot Noir ist die französische Region Burgund, wo heute rund 10.500 Hektar mit der Rebsorte bepflanzt sind insbesondere an der Côte-d'Or ist sie zuhause. Neben der Verwendung für Rotweine im Burgund, ist Pinot Noir auch eine der drei typischen Sorten, die für die Herstellung von hochwertigen Schaumweinen zum Einsatz kommt. In der Champagne liegt die Rebfläche sogar bei 13.000 Hektar. Insgesamt beträgt die die französische Anbaufläche gegenwärtig mehr als 31.000 Hektar Tendenz steigend.

4) Auch außerhalb Frankreichs ist Pinot Noir überaus populär und in nahezu allen Weinbauländern der Welt vertreten. Nach einer Statistik des Wissenschaftlers Kym Anderson lag die globale Rebfläche im Jahr 2016 bei mehr als 105.000 Hektar: In den USA belegte die Sorte etwa 23.000 Hektar, in Deutschland knapp 12.000 Hektar. In der Schweiz ist Pinot Noir gar die häufigste Rebsorte – mit einer Anbaufläche von mehr als 4.200 Hektar wächst Pinot Noir hier in rund einem Drittel aller Weinberge.

5) Der teuerste Wein der Welt ist ein Pinot Noir! Gleich neun der zehn preisintensivsten Crus kommen aus dem Burgund, wie die Preisvergleich-Plattform Wine Searcher kürzlich ermittelt hat – dazu wurden die Preislisten Tausender Weinhändler verglichen. An der Spitze liegt mit unglaublichen 37.700 Dollar eine Flasche des roten, aus Pinot Noir gekelterte Burgunders Musigny Grand Cru von der Domaine Leroy. 

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