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Zeit zum Anstoßen –
heute ist Champagner-Tag

Seit 2009 wird immer am vierten Freitag im Oktober der International Champagne Day gefeiert. Ein globaler Festakt zu Ehren des berühmtesten Schaumweins der Galaxis. Und natürlich die perfekte Gelegenheit, um über die spannendsten Facts aus der Welt des Champagner zu sprechen. Feiern Sie mit – à votre santé!


von Anselm Link am 24.10.2024

Rebsorten_Feiertag_Champagner

Champagner sind ohne jeden Zweifel die besten Schaumweine der Welt. Nicht umsonst besitzen Namen wie Pol Roger, Ruinart, Krug und Roederer weltweit Kultstatus. Dieser Ruhm kommt nicht von ungefähr, denn in der anmutig hügeligen Landschaft der Champagne wachsen die Rebstöcke nicht nur auf stark kreidehaltigen Böden, sondern reifen die Trauben aufgrund der moderaten Temperaturen auch relativ langsam aus – ein spannendes Wechselspiel von mineralischer Raffinesse und feiner Frucht ist das Resultat. Daneben sorgen die klassische Flaschengärung nach der Méthode traditionelle sowie lange Reifezeiten auf der Hefe für eine überaus facettenreiche Aromatik, zarte Kohlensäurebläschen und ein faszinierendes Mundgefühl, das von Frische und Lebendigkeit geprägt ist.

1) Wie der International Champagne Day entstanden ist

Obwohl Champagner so etwas wie das französische Nationalgetränk ist und ausschließlich in der französischen Region Champagne hergestellt werden darf, wurde die Bewegung #ChampagneDay in den USA ins Leben gerufen. Im Jahr 2009 organisierte der Weinblogger Chris Oggenfuss ein globales Online-Event, um gemeinsam mit allen Champagner-Liebhabern virtuell zu feiern. Mittlerweile hat sich dieses Happening zu Ehren des Champagner insbesondere in den Social Media-Kanälen nachhaltig etabliert, aber auch zahlreiche Veranstaltungen in Bars und Restaurants laden dazu ein, den König der Schaumweine mit einer globalen Community zu zelebrieren.

2) Nur wo Champagne draufsteht, ist auch Champagner drin

Champagner dürfen sich nur die allerwenigsten der weltweit produzierten Schaumweine nennen, denn Champagne AOC ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung, deren Grenzen schon seit dem 22. Juli 1927 festgelegt sind. In anderen Regionen Frankreichs bzw. anderen Ländern nach der Methode der traditionellen Flaschengärung hergestellte Schaumweine müssen als Sekt (Deutschland und Österreich), Crémant oder Vin Mousseux (Frankreich und Luxemburg), Cava oder Fermentación en botella (Spanien), Metodo Classico oder Franciacorta (Italien) oder Sparkling wine (international) bezeichnet werden. Neben einem klar definierten Gebiet in den französischen Departements Marne, Aube, Aisne, Haute-Marne und Seine-et-Marne sind auch die aufwändigen Produktionsmethoden gesetzlich festgelegt. Insgesamt sind 320 Gemeinden in der Champagne für die Herstellung zugelassen, jedoch nur 17 davon tragen die höchste Klassifikationsstufe Grand Cru. 

3) Adel verpflichtet was Schaumweine zu "le Champagne" macht

Zur geschützten Usprungsbezeichnung Champagne AOC gehört aber nicht nur ein klar abgegrenztes Produktionsgebiet, sondern auch ein strenges Reglement, das bei der Herstellung beachtet werden muss und dessen Einhaltung der Vorschriften regelmäßig durch unabhängige Stellen kontrolliert wird. Dazu zählen beispielsweise Anbauvorschriften hinsichtlich der Pflanzdichte im Weinberg, Ertragsbeschränkungen bei der Traubenernte, obligatorische Handlese, schonende und sofortige Pressung der Früchte, klassische Flaschengärung ("Méthode champenoise") sowie eine Lagerzeit von mindestens 15 Monaten auf der Hefe.

4) Aus 8 mach' 3

Als Hauptrebsorten für Champagner haben sich Pinot Noir (wächst auf 38% der Rebfläche), Pinot Meunier (33%) und Chardonnay (28%) etabliert, die zusammen rund 99% der Weinberge belegen. Auch wenn es natürlich exzellente sortenreine Champagner gibt, hat sich die Cuvée aus diesen drei Sorten weithin als Klassiker etabliert, denn während Pinot Noir dem Wein die Fülle verleiht, sorgt Chardonnay für Finesse und Mineralität, Pinot Meunier hingegen für die Fruchtigkeit. Zugelassen, aber seit der Reblauskrise praktisch verschwunden, sind auch die Sorten Arbane, Petit Meslier, Pinot Gris Vrai und Pinot Blanc, die heute aber zusammen nur noch auf 90 Hektar wachsen verschwindend wenig bei einer Gesamtrebfläche von 33.500 Hektar. Neu zugelassen wurde Ende des Jahres 2022 die pilzwiderstandsfähige Sorte Voltis. 

5)  Von »A« wie »Agraffe« bis »Z« wie »Zéro Dosage« –
die wichtigsten Begriffe in der Welt des Champagners


*Agraffe: Bezeichnung des Drahtgestells, das den Champagner-Korken sichert.


*Blanc de Blancs: Ein Champagner, der ausschließlich aus Weißwein-Trauben hergestellt wird. In erster Linie handelt es sich dabei um Chardonnay-Trauben, die vorzugsweise in einem bestimmten Teil der Champagne, der Côte des Blancs, angebaut werden. Sehr selten sind Blancs de Blancs aus Pinot-Blanc, Pinot-Gris, Arbanne oder Petit Meslier.


*Cuvée: Die von Weingut zu Weingut verschiedene Mischung bestimmter Weine, auch Assemblage genannt. Die Cuvée bestimmt wesentlich den Charakter des jeweiligen Champagners. 


*Dosage: Die Versanddosage (Liqueur d’expédition) ist der letzte Schliff, den der Kellermeister dem Champagner vor dem Verkorken gibt. Sie entscheidet auch wie trocken oder fruchtig der Champagner im Geschmack ausfällt.


*Mousseux: Das Mousseux bezeichnet das intensive Prickeln eines Schaumweins, auch Perlage genannt. Je feiner und länger anhaltend desto besser.


*Plaque: Die kleine »Metallkapsel« oberhalb des Korkens ist oft ein begehrtes Sammlerstück. Sie schützt den Korken vor Einschneiden des Drahtes.


*Pupitre: Französische Bezeichnung für das bei der Schaumweinherstellung verwendete Rüttelpult.


*Zéro Dosage: Bezeichnung für naturherbe Champagner (alternativ auch auch brut absolute, brut intégral, brut nature, brut nature zéro, brut sauvage, brut ultra, brut zero, dosage zéro und pas dosé genannt) für extrem trockenen Schaumwein mit weniger als 3 Gramm pro Liter Restzucker.

Das Team von Mövenpick Wein wünscht Ihnen einen genussvollen Tag des Champagners und viele prickelnde Momente! 

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