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Aus den ältesten Rebstöcken Europas
Auf den Irpini-Hügeln im Herzen Paternopolis liegt das Vorzeigeweingut Kampaniens. Die Weine aus dem Hause Nativ sind geprägt von fruchtbaren vulkanischen Böden.
von Susanne Aebi am 19.11.2024
Campania felix, glückliche Landschaft, so nannten die Römer einst die hügelige Region, die wir heute als Kampanien kennen. Sie ist die viertsüdlichste Region Italiens. Im Nordwesten wird sie vom Latium, im Nordosten von Apulien und im Südosten von der Basilikata umrahmt. Glückliches Kampanien – trotz der ständig drohenden Gefahr durch den Vesuv. Die vulkanischen Böden sind fruchtbar und reich an Mineralien. Die großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind typisch für Kampanien. Zusammen mit der kühlenden Brise des Tyrrhenischen Meers im Westen schaffen sie ideale klimatische Bedingungen für den Weinbau.
250 Jahre alte Rebstöcke
Auf einer Höhe von 500 Metern über dem Meeresspiegel im Gebiet zwischen Paternopoli und Taurasi liegen die Weinberge der 2008 gegründeten Azienda Agricola Nativ. Einige Rebstöcke der Sorten Aglianico, Fiano, Greco di Tufo und Falanghina sind 250 Jahre alt, eine Rarität in Europa da sie die Reblaus-Epidemie, die weite Teile des europäischen Weinbaus im 19. Jahrhundert zugrunde gerichtet hat, erfolgreich überstanden haben und hervorragende Möglichkeiten für einzigartige Weine bieten. Denn je älter der Rebstock wird, umso geringer, aber konzentrierter fällt der Ertrag aus.
Diese reiche Geschichte hat den Önologen Mario Ercolino zum Namen seines Weinguts inspiriert: Nativo bedeutet so viel wie einheimisch; er bezieht sich damit auf die Ursprünglichkeit des Weinanbaus in Kampanien und verweist explizit auf den autochthonen Charakter der Irpinia-Weine.
Der renommierte Önologe hat sich zum Ziel gesetzt, auf dem Weingut Nativ authentische Weine mit großer Typizität zu erzeugen und damit die Weinqualität der italienischen Region auf ein neues Level zu heben. Dabei widmet sich Ercolino auf der Azienda Agricola Nativ speziell der Produktion lokaler Sorten, insbesondere Fiano di Avellino, Greco di Tufo, Falanghina und Aglianico.
Doch in der Vergangenheit ist die wohlbekannte und geschätzte Winzerpersönlichkeit keineswegs hängengeblieben. Ercolino versteht es, Natur, Tradition und moderne Technologien mit seiner Erfahrung in Einklang zu bringen. Die Kellerei, erst im vergangenen Jahr neu eingeweiht, ist auf dem neuesten Stand der Technik und gilt als wegweisend für die ganze Region. Nativs finessenreiche Weine wie Bicento, Suadens oder Vico dell’Amore drücken Typizität und Respekt vor ihrer Herkunft aus und bieten mit ihrer intensiven Aromatik viel Trinkspaß. Die Weinfachwelt, allen voran Luca Maroni, honoriert Ercolinos Arbeit regelmäßig mit bis zu 99 Punkten.
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